Ich war am Wochenende in Nordenham, meiner Heimatstadt. Zum ersten Mal seit langer Zeit bin ich auch mal wieder in die Innenstadt, die Fußgängerzone, gegangen. Am Samstag gegen Mittag. Es war entsetzlich. Dieser ehemalige Kern der Stadt kommt herüber wie eine Geisterstadt im Wilden Westen. Die Friedrich-Ebert-Straße nördlich der Jakobstraße bis zum Peterlee-Platz ist halbtot. Solche herausragende Geschäfte wie KiK und T€di zwischen leerstehenden Schaufenstern, zwei langweiligen Klamottenläden und der Friesen-Apotheke. Die Friesen-Apotheke wird sich in den nächsten Monaten in die Phalanx der leerstehenden Schaufenster einreihen.
Nördlich der Lloydstraße wird es dann ganz bitter. Bis zur Hafenstraße gibt es fast gar nichts mehr. Ein Geschäft für Sportartikel, ein SB-Bäcker und eine Spielhölle. Und der SB-Bäcker wird im April nach nur 3 Monaten wieder schliessen. Wie bitter steht es um eine Geschäftsstraße stehen, wenn nicht einmal mehr ein SB-Bäcker überleben kann. Herr Duwe, Inhaber des Sportgeschäfts, erzählt mir, dass es ohne das Rewe Einkaufscenter an der Deichgräfenstraße noch bitterer aussehen würde. Das Einkaufscenter bringt wenigstens noch ein paar Kunden in die Fußgängerzone.
Nicht nur in der Fußgängerzone sieht es traurig aus. Auch die Geschäfte in der Marktstraße auf dem Grundstück der ehemaligen Post ist nichts mehr. Das gleiche Bild auf der Bahnhofstraße Richtung Bahnhof. Überwiegend leere, mit Plakaten vollgeklebte Schaufenster.
Zum letzten Mal habe ich vor 8 Jahren über Nordenham berichtet. Damals habe ich mich über die ganzen Verbotsschilder gewundert. Es kam ein sehr negatives Feeling herüber. Dieses Feeling hat sich jetzt wohl auf die ganze Stadt übertragen.
Ich werde nicht mehr sehr oft nach Nordenham kommen. Dort hin zieht mich nur noch die Familie. Sonst nichts.